Donnerstag, 13. Dezember 2007

Glatthaar, Leerrohre und die Bodenplatte

Herr von Thenen hatte mich schon vorgewarnt.
Doch erstens kommt es schlimmer und zweitens als man denkt.

Für die Bauüberwachung hatte ich extra von zu Hause aus gearbeitet und bin gleich morgens um 8 auf die Baustelle zur Kontrolle gefahren.
Angekommen waren da auch meine 2 Spezies aus der Nähe von Leipzig. Die Beschreibung der beiden erspare ich mir (alle Vorurteile voll erfüllt).

Zuerst mussten die beiden einen Minibagger sich in der Umgebung ausleihen, zwischenzeitlich wurde mit der Schaufel die perfekt geebnete und verdichtete Auffüllfläche (4 Druckplattentests mussten nachgewiesen werden) in eine Berg und Talbahn verwandelt.

Dann die Kröhnung: Vorab hatte ich mit Herrn Müller - dem Bauleiter, nach dem ersten Gespräch nie mehr gesehen - vereinbart, dass die Leerrohre bis zum Ende der Auffüllung gehen (Grund: 95 cm Auffüllung inkl. Kapillarschicht und 80 cm breiter als Bodenplatte - beim nachträglichen Anschluss würde das Frostschutzmaterial unter der Bodenplatte sonst wegrutschen).
Aber meine 2 Spezies taten dies lapidar ab: ", da stöht aber nix in unserem Auftrag, da können wir dann auch nichts machen. Und da machen wir auch nix, da haben sie halt Pech gehabt."

Ja wohl, endlich ein kundenfreundliches Unternehmen. Nun, sofortiger Anruf bei Herrn Müller folgte, der sagte er klärt das und meldet sich wieder.
Melden tat er sich auch wieder und zwar per Email, dass das so OK ist, wie die beiden das gemacht haben und dass das so in den Bauleistungen stehen würde.

Rums, mittlerweile waren die beiden soweit, dass die Bodenplatte gegossen wurde und meine Anrufe bei Herr Müller und Mails landeten im Nirwana. Sprich sofortiges Telefon auflegen und dann keine Annahme mehr.

Ich habe kurz mit Herrn von Thenen (Herr Stempel war zu dieser Zeit aufgrund einer Operation leider verhindert) gesprochen, der meinte, dass dies nicht ohne sei, dass dadurch Schäden am Haus entstehen würden und ich das ganze doch auch mal dem Prüfststatiker mitteilen sollte. Zudem empfahl er mir, mich an die höhere Riege zu wenden.

Also auf zum Widerstand.
Ich habe den Vorgesetzten von Herrn Müller kontaktiert und ihm das ganze erläutert. Mit dem Verhalten seines Mitarbeiters war er nicht zufrieden und gelobt sofortige Klärung, jedoch sei das statisch nicht bedenklich.

Gut, das langte mir nicht. Auf die Website, wie heißen die Geschäftsführer und Mail an alle hohen Tiere von Glatthaar. So geht es nicht.
Und siehe da, der Chef der Niederlassung war 5 Minuten später am Telefon und gelobte, sich der Sache anzunehmen.
Mittlerweile war die Bodenplatte gegossen.

Nie mehr Glatthaar!

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